Unter einer Unternehmensberatung versteht man den Verkauf von Beratungsleistungen an Organisationen, um deren Leistung zu verbessern oder auf andere Weise zur Erreichung der Unternehmensziele beizutragen. Unternehmen können die Dienste von Unternehmensberatern aus einer Reihe von Gründen in Anspruch nehmen, u. a. um externen (und vermutlich objektiven) Rat einzuholen oder um auf besonderes Fachwissen der Berater zurückzugreifen.
Aufgrund ihrer Kontakte und Beziehungen zu zahlreichen Organisationen kennen die Beratungsunternehmen im Idealfall die Best Practices der jeweiligen Branche. Allerdings kann die spezifische Natur der zu betrachtenden Situationen die Fähigkeit oder Angemessenheit der Übertragung solcher Praktiken von einer Organisation auf eine andere einschränken. Unternehmensberatung ist eine zusätzliche Dienstleistung zu den internen Managementfunktionen und kann aus verschiedenen rechtlichen und praktischen Gründen nicht als Ersatz für das interne Management angesehen werden. Im Gegensatz zum Interim Management werden Unternehmensberater nicht Teil der Organisation, für die sie Dienstleistungen erbringen.
Beratungsunternehmen bieten beispielsweise Unterstützung im Change Management, bei der Entwicklung von Coaching-Fähigkeiten, bei der Prozessanalyse, bei der Technologieimplementierung, bei der Strategieentwicklung oder bei der Verbesserung der betrieblichen Abläufe. Unternehmensberater bringen oft ihre eigenen Methoden oder Rahmenwerke ein, um die Identifizierung von Problemen zu leiten und als Grundlage für Empfehlungen im Hinblick auf eine effektivere oder effizientere Ausführung von Arbeitsaufgaben zu dienen.
Wie sind Unternehmensberatungen entstanden?

Die Unternehmensberatung entwickelte sich erst mit dem Aufkommen des Managements zu einem eigenständigen Bereich. Eine der ersten Unternehmensberatungsfirmen war Arthur D. Little Inc., die 1886 als Personengesellschaft gegründet und 1909 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Obwohl Arthur D. Little später zu einer allgemeinen Consultingfirma wurde, war das Unternehmen ursprünglich auf technische Forschung spezialisiert.
Während Arthur D. Little sich in den ersten Jahren auf die technische Forschung konzentrierte, wurde die erste Unternehmensberatung von Frederick Winslow Taylor gegründet, der 1893 eine unabhängige Beratungspraxis in Philadelphia eröffnete. Auf seiner Visitenkarte stand „Consulting Engineer – Systematizing Shop Management and Manufacturing Costs a Specialty„.
Mit der Erfindung des Wissenschaftlichen Managements, auch bekannt als Taylors Methode, erfand Frederick Winslow Taylor die erste Methode zur Organisation der Arbeit, welche die Karriere vieler weiterer Unternehmensberater begründete. Einer von Taylors frühen Mitarbeitern, Morris Llewellyn Cooke, eröffnete zum Beispiel 1905 seine eigene Unternehmensberatung. Taylors Methode wurde weltweit eingesetzt, bis die Industrie zu einer von W. Edwards Deming erfundenen Methode überging.
Die erste Wachstumsphase der Beratungsbranche wurde in den USA durch das Glass-Steagall-Bankengesetz in den 1930er Jahren ausgelöst. Durch die Nachfrage nach Beratung in den Bereichen Finanzen, Strategie und Organisation wurde das Wachstum hier stark vorangetrieben.
Ab den 1950er Jahren weiteten die Beratungsunternehmen ihre Aktivitäten nicht nur in den Vereinigten Staaten erheblich aus, sondern eröffneten auch Büros in Europa, und später in Asien und Südamerika. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Reihe von neuen Unternehmensberatungsfirmen gegründet, die einen rigorosen analytischen Ansatz in die Untersuchung von Management und Strategie einbrachten. In den Nachkriegsjahren wurden durch die Arbeit von Stafford Beer auch die Grundsätze der Kybernetik auf das Management angewandt.
Die Unternehmensberatungsfirmen Stern Stewart, Marakon Associates, und Alcar leisteten in den 1980er Jahren Pionierarbeit auf dem Gebiet des wertorientierten Managements, welches auf der wissenschaftlichen Arbeit von Joel Stern, Dr. Bill Alberts und Professor Alfred Rappaport basiert. Auch andere Beratungsunternehmen wie McKinsey und BCG entwickelten VBM-Ansätze. Das wertorientierte Management wurde in den späten 1980er und 1990er Jahren bekannt.

Die Branche erlebte in den 1980er und 1990er Jahren ein starkes Wachstum und gewann im Verhältnis zum nationalen Bruttoinlandsprodukt erheblich an Bedeutung. Im Jahr 1980 gab es weltweit nur fünf Beratungsunternehmen mit mehr als 1.000 Beratern, während es in den 1990er Jahren mehr als dreißig Unternehmen dieser Größenordnung gab.
Eine Periode bedeutenden Wachstums in den frühen 1980er Jahren wurde von der Nachfrage nach Strategie- und Organisationsberatungen getragen. Die Wachstumswelle in den 1990er Jahren wurde sowohl von der Strategie- als auch von der Informationstechnologieberatung getragen. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre stiegen die großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in das Segment der IT-Beratung ein.
Die damaligen Big Eight, heute Big Four der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (PricewaterhouseCoopers; KPMG; Ernst & Young sowie Deloitte Touche Tohmatsu, siehe unten in diesem Artikel) hatten schon immer zusätzlich zu ihren traditionellen Dienstleistungen auch Beratung angeboten, doch nach Ende der 80er Jahre gewannen diese Aktivitäten im Zusammenhang mit dem heranreifenden Markt der Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung zunehmend an Bedeutung.
Bis Mitte der 1990er Jahre waren diese Firmen den Dienstleistern, die sich auf Unternehmensstrategie und -organisation konzentrierten, entwachsen. Während drei der Big Four nach den Enron-Skandalen und dem anschließenden Zusammenbruch von Arthur Andersen die verschiedenen Dienstleistungsbereiche rechtlich aufteilten, sind sie nun wieder im Beratungsgeschäft tätig.
Im Jahr 2000 trennte sich Andersen Consulting von Arthur Andersen und gab seinen neuen Namen bekannt: Accenture. Die Namensänderung trat am 1. Januar 2001 in Kraft, und Accenture ist derzeit das größte Beratungsunternehmen der Welt, gemessen an der Zahl der Mitarbeiter. Das Unternehmen wird an der NYSE unter dem Kürzel ACN gehandelt.
Im Jahr 2001 stagnierte die Branche, bevor sie sich nach 2003 erholte und dann bis zum Finanzcrash 2008/9 ein anhaltendes zweistelliges jährliches Umsatzwachstum verzeichnete. Da die Finanzdienstleister und die öffentliche Hand zu den größten Ausgabenträgern für Beratungsdienstleistungen gehören, haben der Finanzcrash und die daraus resultierenden Sparmaßnahmen des öffentlichen Sektors die Beratungseinnahmen stark beeinträchtigt. In einigen Märkten, wie z. B. Großbritannien, kam es sogar zu einer Rezession in der Beratungsbranche, was zuvor noch nie vorgekommen war und seitdem auch nicht mehr vorgekommen ist.
In den vergangenen Jahren hat sich die Wachstumsrate der Beratungsbranche allmählich erholt, wobei sich derzeit ein Trend zu einer klareren Segmentierung der Unternehmensberatungsfirmen abzeichnet. In den letzten Jahren rekrutieren Unternehmensberatungsfirmen aktiv Top-Absolventen von Ivy-League-Universitäten, Rhodes-Stipendiaten, und Studenten der besten MBA-Programme.
In jüngster Zeit sehen sich die traditionellen Unternehmensberatungsfirmen zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, dass es immer mehr Online-Marktplätze gibt, die auf die wachsende Zahl von freiberuflichen Unternehmensberatern abzielen.
Funktionen von Beratungsdienstleistungen

Die Funktionen von Beratungsdienstleistungen werden üblicherweise in folgende Aufgabenkategorien unterteilt.
Berater können als Brücken für Informationen und Wissen fungieren, und externe Berater können diese Brückendienste kostengünstiger erbringen als die Kundenunternehmen selbst.
Berater können proaktiv, d. h. ohne nennenswerten Druck von außen, und reaktiv, d. h. mit Druck von außen, eingesetzt werden. Die proaktive Beauftragung von Beratern zielt vor allem darauf ab, verborgene Schwachstellen zu finden und die Leistung zu verbessern, während die reaktive Beauftragung von Beratern meist auf die Lösung von Problemen abzielt, die von externen Interessengruppen festgestellt werden.
Marvin Bower, der langjährige Direktor von McKinsey, hat auf die Vorteile der Externität eines Beraters hingewiesen, der über vielfältige Erfahrungen außerhalb des Kundenunternehmens verfügt.
Die Unternehmensberatung lässt sich in zwei Kategorien einteilen:
– Allgemeine Unternehmensberatung, die Strategie, Unternehmensfinanzen, Organisation, soziale und ökologische Unternehmensführung, Risiko und Compliance usw. betrifft. Es geht um Fragen, die für die Gesamtheit des Kundenunternehmens auf Managementebene relevant sind.
– Spezialisierte Managementberatung, die sich auf Fragen bezieht, die für eine bestimmte Funktion oder Untergruppe der Kundenorganisation spezifisch sind, wie z.B. rechtliche Managementberatung, finanzielle Managementberatung, digitale Managementberatung, technologische Managementberatung, operative Managementberatung, usw.
Bei der Unternehmensberatung handelt es sich häufig um eine Mischung aus diesen beiden Kategorien.
Berater verfügen über spezielle Fähigkeiten für Aufgaben, die für Kunden mit hohen internen Koordinationskosten verbunden wären, wie z. B. organisationsweite Veränderungen oder die Einführung von Informationstechnologie. Aufgrund von Größenvorteilen ist die Forschung von Beratern, die sich auf die weltweite und branchenübergreifende Beschaffung von Informationen konzentrieren und über entsprechende Erfahrungen verfügen, zudem weniger kostspielig als die vom Kunden selbst durchgeführten Untersuchungen.
Consulting Trends – Die größten Beratungsfirmen

Die „Big Three“: Die drei wichtigsten Unternehmensberatungen weltweit
Drei Beratungsunternehmen werden allgemein als die Big Three oder zusammenfassend als „MBB“ bezeichnet:
- McKinsey & Unternehmen
- Boston Consulting Gruppe
- Bain & Unternehmen
Die „Big Four“ Wirtschaftsprüfungsgesellschaften auf dem weltweiten Markt für Unternehmensberatung
Die vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (Deloitte, KPMG, PwC, Ernst & Young) sind seit 2010 auf dem Markt für Strategieberatung tätig. Im Jahr 2013 übernahm Deloitte die Monitor Group (heute Monitor Deloitte), während PwC 2011 PRTM und 2013 Booz & Company erwarb.
Von 2010 bis 2013 haben mehrere Big-Four-Unternehmen versucht, Roland Berger zu übernehmen. EY folgte dem Trend mit der Übernahme der Parthenon Group im Jahr 2014 und den Übernahmen des BeNeLux- und des französischen Geschäfts von OC&C in den Jahren 2016 und 2017, die nun alle unter der Marke EY-Parthenon firmieren.
Deloitte ist laut dem jährlichen Beratungsbericht von Gartner seit sechs Jahren in Folge das größte Beratungsunternehmen. Deloitte Consulting ist in fünf Bereiche unterteilt: Strategie, Analytik und Fusionen und Übernahmen, Kunden und Marketing, Kerngeschäftsprozesse, Humankapital, Unternehmenstechnologie und Leistung.
Deloitte wurde in den Vault-Rankings 2020, 2019, 2018, 2017 und 2016 auf Platz 4 für Beratungsunternehmen gewählt.
Firma | Umsatzerlöse | Steuerjahr | Quelle |
Deloitte | 20,8 Mrd. Dollar | 2021 | Deloitte |
PricewaterhouseCoopers (PwC) | 14,7 Mrd. $ | 2020 | PwC |
Ernst & Young (EY) | 14,6 Mrd. Dollar | 2020 | EY |
KPMG | 11,7 Mrd. Dollar | 2020 | KPMG |
Welches sind die führenden internationalen Managementberatungen in Deutschland?
Ranking der führenden Managementberatungen in Deutschland nach Umsatz.
Stammsitz des Unternehmens | Gesamtumsatz | Mitarbeiterzahl | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Rang | Unternehmen | Stadt | Land | 2015 | 2014 | 2013 | 2015 | 2014 | 2013 |
1 | Accenture *) | Dublin | Irland | 11.800 | 11.600 | 65.500 | 64.000 | ||
2 | Deloitte *) 2) | New York City | Vereinigte Staaten | 10.800 | 9.900 | 67.500 | 62.000 | ||
3 | PricewaterhouseCoopers 3) 4) | Frankfurt am Main | Deutschland | 7.500 | 6.900 | 44.500 | 42.200 | ||
4 | KPMG 3) | Zug | Schweiz | 6.800 | 6.200 | 45.500 | 40.000 | ||
5 | McKinsey & Company *) | New York City | Vereinigte Staaten | 5.600 | 5.300 | 20.000 | 19.000 | ||
6 | Ernst & Young 3) | London | Vereinigtes Königreich | 4.900 | 4.400 | 34.534 | 29.747 | ||
7 | Boston Consulting Group | Boston | Vereinigte Staaten | 3.400 | 3.000 | 10.500 | 9.700 | ||
8 | Mercer | New York City | Vereinigte Staaten | 3.300 | 3.100 | 20.535 | 20.535 | ||
9 | Aon Hewitt | Lincolnshire | Vereinigte Staaten | 3.200 | 3.100 | 27.000 | 27.000 | ||
10 | Watson Wyatt | Vereinigte Staaten | 2.600 | 2.600 | 15.000 | 14.000 | |||
11 | Capgemini *) | Paris | Frankreich | 2.400 | 2.300 | 9.550 | 9.150 | ||
12 | Bain & Company *) | Boston | Vereinigte Staaten | 1.700 | 1.600 | 6.000 | 5.700 | ||
13 | Oliver Wyman | New York City | Vereinigte Staaten | 1.300 | 1.100 | 3.700 | 3.500 | ||
14 | A.T. Kearney | Chicago | Vereinigte Staaten | 800 | 800 | 3.500 | 3.200 | ||
15 | BearingPoint | Amsterdam | Niederlande | 600 | 600 | 3.150 | 3.055 | ||
16 | AlixPartners 1) | Vereinigte Staaten | k. A. | k. A. | 1.300 | 1.200 | |||
17 | Capco (Capital Markets Company) 1) | Belgien | k. A. | k. A. | 2.900 | 2.200 |
k. A. = keine Angabe
k. A. = keine Angabe
*) Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt
1) Für die Unternehmen AlixPartners und The Capital Markets Company sind keine internationalen Zahlen verfügbar. Beide Unternehmen erzielen jedoch in Deutschland signifikante Umsätze.
2) Deloitte erzielte nach eigenen Angaben im Jahr 2013 mit integrierten Consulting, Advisory & Implementation Services 21,6 Mrd. US-$.
3) Hierbei handelt es sich um die internationalen Advisory-Umsätze der Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften.
4) Seit dem 3. April 2014 ist Strategy& offiziell Teil des PwC-Netzwerks.
Welches sind die führenden deutschen Managementberatungen in Deutschland?
Unternehmen, die ihren Hauptsitz sowie die Mehrheit des Grund- und Stammkapitals in Deutschland haben (Quelle: Wikipedia nach der Lünendonk-Liste „Managementberatung in Deutschland“ – ein vielzitiertes Ranking der führenden Management-Consulting-Firmen in Deutschland.)
Gesamtumsatz | Mitarbeiterzahl | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Rang | Unternehmen | Unternehmenssitz | 2015 | 2014 | 2013 | 2015 | 2014 | 2013 |
1 | Roland Berger Strategy Consultants Holding GmbH *) | München | 560,0 | 560,0 | 750,0 | 2.300 | 2.400 | 2.700 |
2 | Simon Kucher & Partners GmbH | Bonn | 208,0 | 172,0 | 152,0 | 820 | 720 | 680 |
3 | Zeb.Rolfes.Schierenbeck.Associates GmbH | Münster | 180,0 | 179,0 | 169,0 | 841 | 897 | 844 |
4 | Horváth AG (Horváth & Partners-Gruppe) | Stuttgart | 132,0 | 122,0 | 105,5 | 570 | 536 | 483 |
5 | KPS AG | München | 122,9 | 111,1 | 97,0 | 354 | 317 | 171 |
6 | d-fine GmbH | Frankfurt | 115,2 | 95,5 | 82,0 | 610 | 530 | 471 |
7 | Kienbaum (Unternehmensgruppe) | Gummersbach | 110,0 | 115 | 112 | 650 | 670 | 710 |
8 | Q Perior | München | 104,0 | 92,0 | 90,0 | 438 | 427 | 425 |
9 | Porsche Consulting Gruppe *) | Bietigheim-Bissingen | 103,6 | 90,0 | 85,0 | 385 | 372 | 360 |
10 | goetzpartners Group | München | 90,0 | 82,0 | 77,0 | 280 | 250 | 220 |
Zukünftige Entwicklung
In einem Artikel der Harvard Business Review aus dem Jahr 2013 wurden die vorherrschenden Trends in der Beratungsbranche erörtert, die sich weiterentwickeln. Die Autoren stellten fest, dass sich die Rolle der Unternehmensberater angesichts der Demokratisierung des Wissens und des zunehmenden Zugangs zu Informationen für jedermann rasch verändert. Darüber hinaus wird die Rolle der traditionellen „Firma“ durch die zunehmende Zahl von Online-Plattformen, die Führungskräfte mit relevanten Beratern verbinden, in Frage gestellt.
Häufige Fragen

Gibt es Unternehmensberatung für Non-Profit-Organisationen?
Einige gewinnorientierte Beratungsunternehmen, darunter McKinsey und BCG, bieten gemeinnützigen Organisationen Beratungsdienste zu subventionierten Preisen als eine Form der sozialen Verantwortung von Unternehmen an. Andere gewinnorientierte Unternehmen haben gemeinnützige Beratungsorganisationen ausgegründet, z. B. Bain mit Bridgespan.
Auch manche Unternehmen, die nicht zu den Big Three gehören, bieten Managementberatungsdienste für gemeinnützige Organisationen, philanthropische Einrichtungen und aufgabenorientierte Organisationen an. Einige, aber nicht alle, sind selbst gemeinnützige Organisationen.
Gibt es eine internationale Norm für Unternehmensberatung?
Die ISO hat am 1. Juni 2017 die internationale Norm ISO 20700 Guidelines for Management Consultancy Services veröffentlicht, die die EN 16114 ersetzt.
Dieses Dokument ist die erste internationale Norm für die Unternehmensberatungsbranche.
Wie wird man Consultant?
Eine standardisierte, internationale Qualifikation für einen Unternehmensberater ist der Certified Management Consultant (CMC), der in den Vereinigten Staaten durch das Institute of Management Consultants USA angeboten wird. Es gibt zusätzliche Ausbildungen und Kurse, die oft Teil einer MBA-Ausbildung sind., Siehe hierzu auch den Beitrag in der englischsprachigen Wikipedia: Master of Business Administration § Inhalt.
Was verdient eine Unternehmensberaterin?
Eine spannende Doku zum Thema „Karriere im Consulting: So viel verdient eine Unternehmensberaterin.“ aus der Reihe: „Ein Mensch, ein Job, ein Leben. Und am Ende die Frage: Lohnt sich das? Wir begleiten Menschen in ihrem Beruf und zeigen ihr Leben. Rentiert es sich für das Gehalt zu arbeiten und damit das eigene Leben zu finanzieren? Was macht mich an der Arbeit glücklich? Wir vergleichen nicht nur Gehälter, sondern zeigen wie Menschen von ihrer Arbeit leben.“
Fazit: Pro und Contra Consultingfirmen
Unternehmensberater werden manchmal dafür kritisiert, dass sie zu viele „Buzzwords“, also leere Schlagworte verwenden, sich auf Managementmoden verlassen und diese propagieren und es versäumen, Pläne zu entwickeln, die für den Kunden ausführbar sind. Wie bereits erwähnt, ist die Unternehmensberatung ein nicht regulierter Beruf, so dass sich jeder oder jedes Unternehmen als Unternehmensberater bezeichnen kann.
In einer Reihe von kritischen Büchern über Unternehmensberatung wird argumentiert, dass die Diskrepanz zwischen den Ratschlägen von Unternehmensberatern und der Fähigkeit von Führungskräften, die vorgeschlagenen Veränderungen tatsächlich umzusetzen, zu erheblichen Schäden in bestehenden Unternehmen führen kann. In seinem Buch „Flawed Advice and the Management Trap“ vertritt Chris Argyris die Ansicht, dass ein Großteil der heute erteilten Ratschläge tatsächlich von Nutzen ist. Eine genaue Untersuchung zeigt jedoch, dass die meisten Ratschläge, die heute erteilt werden, Lücken und Ungereimtheiten aufweisen, die positive Ergebnisse in der Zukunft verhindern können.
Ichak Adizes und seine Mitautoren kritisieren auch das Timing von Beratungsleistungen. Kundenorganisationen, denen es in der Regel an Wissen fehlt, das sie vom Berater erhalten wollen, können den richtigen Zeitpunkt für die Beauftragung von Beratern nicht richtig einschätzen. Berater werden in der Regel zu spät engagiert, wenn das Problem an der Spitze des organisatorischen Eisbergs sichtbar wird, so dass eine proaktive Untersuchung, wie eine regelmäßige ärztliche Untersuchung, empfohlen wird. Auf der anderen Seite birgt dies die Gefahr des Missbrauchs durch unseriöse Praktiker.
Thomas Löding, 19. März 2023
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Quellen
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